5. Juni 2024

Defizite in der medizinischen Versorgung verlangen stärkeres eigenes Engagement des Kreises Ahrweiler: CDU-Kreistagsfraktion will eigenen Ausschuss für Gesundheit

Die CDU-Frak­­ti­on im Kreis­tag hat einen Antrag gestellt, in der kom­men­den Wahl­pe­ri­ode des Kreis­ta­ges einen neu­en Aus­schuss ein­zu­rich­ten, der sich per­ma­nent und mit beson­de­rer Auf­merk­sam­keit der medi­zi­ni­schen Ver­sor­gung annimmt und neben der Iden­ti­fi­zie­rung und Ana­ly­se dro­hen­der Ver­sor­gungs­pro­ble­me vor­aus­schau­end eige­ne Lösungs­vor­schlä­ge erar­bei­tet. Wie die ver­gan­ge­nen Jah­re gezeigt hät­ten, so der Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de Micha­el Kor­den, gebe es auch im Kreis Ahr­wei­ler immer mehr Defi­zi­te in der medi­zi­ni­schen Ver­sor­gung. Bei­spiel­haft genannt wer­den die Schlie­ßung des Kran­ken­hau­ses St. Josef in Ade­nau sowie die Schlie­ßung der sta­tio­nä­ren Gynä­ko­lo­gie und Geburts­hil­fe am Mari­en­haus Kli­ni­kum in Bad Neu­en­ahr-Ahr­­wei­­ler. Dane­ben hät­ten zahl­rei­che Fach­ärz­te ohne einen Nach­fol­ger ihre Pra­xen in Städ­ten und Orts­ge­mein­den im Kreis Ahr­wei­ler geschlos­sen. Auch bei der haus­ärzt­li­chen Ver­sor­gung wer­de es, so Kor­den wei­ter, abseh­bar durch den demo­gra­fi­schen Wan­del ins­be­son­de­re im länd­li­chen Raum zu Pro­ble­men bei der Sicher­stel­lung einer flä­chen­de­cken­den wohn­ort­na­hen Ver­sor­gung kommen.

Bereits in der ver­gan­ge­nen Wahl­pe­ri­ode habe sich der Kreis­tag mit die­sen The­men aus­ein­an­der­ge­setzt und eige­ne Initia­ti­ven auf den Weg gebracht. In die­sem eige­nen Fach­aus­schus­ses sol­len neben Gesund­heit auch die the­men­ver­wand­ten und häu­fig zusam­men­hän­gen­den Fra­ge­stel­lun­gen des Demo­gra­fi­schen Wan­dels und sozia­le Ange­le­gen­hei­ten zusam­men bera­ten wer­den. Die Ein­rich­tung des neu­en Aus­schus­ses „Gesund­heit, Sozia­les und Demo­gra­phi­scher Wan­del“ soll als Arbeits­auf­trag für die neue Wahl­pe­ri­ode eine Schwer­punkt­set­zung in den genann­ten Arbeits­fel­dern signa­li­sie­ren und den erfor­der­li­chen Bera­tun­gen eine orga­ni­sa­to­ri­sche Struk­tur geben.

Lei­der, so Kor­den, sei­en die eigent­lich ori­gi­när zustän­di­gen über­ge­ord­ne­ten bun­­des- und lan­des­po­li­ti­schen Bera­­tungs- und Ent­schei­dungs­struk­tu­ren sowie sol­che der ärzt­li­chen Selbst­ver­wal­tung zuneh­mend nicht in der Lage, die per­spek­ti­visch erfor­der­li­chen Schrit­te recht­zei­tig ein­zu­lei­ten bzw. Rah­men­be­din­gun­gen für ein sich selbst tra­gen­des Sys­tem zu gewähr­leis­ten. Aus Sicht der CDU-Frak­­ti­on drängt es sich daher auf, sich stär­ker selbst und früh­zei­tig vor Ort mit die­sen her­aus­for­dern­den Ent­wick­lun­gen in der medi­zi­ni­schen Ver­sor­gung auseinanderzusetzen.