12. Dezem­ber 2022

Alarmierende Nachrichten zur Krankenhaus-Versorgung im Kreis Ahrweiler: Mechthild Heil MdB (CDU) fordert flexiblere Lösungen von Land und Träger

Die CDU-Bun­­des­­tags­­a­b­­ge­or­d­­ne­­te Mecht­hild Heil zeigt sich besorgt über die deut­li­che Ver­schlech­te­rung der Kran­ken­haus­ver­sor­gung im Kreis Ahr­wei­ler. Die Geburts­hil­­fe-Sta­­ti­on im Kran­ken­haus Maria Hilf Bad Neu­en­ahr wird geschlos­sen, so erfuhr man letz­te Woche. Von jetzt auf gleich müs­sen wer­den­de Müt­ter in Kran­ken­häu­ser benach­bar­ter Krei­se und Städ­te zur Ent­bin­dung fah­ren. Kurz dar­auf die Mel­dung, dass das Kran­ken­haus St. Josef in Ade­nau vom glei­chen Trä­ger, der Mari­en­haus Kli­ni­ken GmbH, geschlos­sen wer­den soll.

Das sind dra­ma­ti­sche Nach­rich­ten für die medi­zi­ni­sche Ver­sor­gung in unse­rem länd­li­chen Raum“, so Mecht­hild Heil. „Mehr Effi­zi­enz durch Syn­er­gie bedeu­tet nicht, dass klei­ne Häu­ser im länd­li­chen Bereich aus rein wirt­schaft­li­chen Grün­den auf­ge­ge­ben wer­den müs­sen. Die Ver­ant­wor­tung der gro­ßen pri­va­ten Trä­ger liegt dar­in, die Stär­ken der gro­ßen und klei­nen Häu­ser zusam­men zu füh­ren und Nach­tei­le Ein­zel­ner damit aus­zu­glei­chen. Von der Ampel in Land und Bund erwar­te ich, dass sie ihre voll­mun­di­gen Ver­spre­chun­gen ein­hal­ten und die Men­schen in unse­rer Hei­mat in der medi­zi­ni­schen Ver­sor­gung nicht abhän­gen. Ver­sor­gung muss Vor­rang haben. Dazu gehö­ren auch Anstren­gun­gen, mehr Medi­zi­ner für eine Tätig­keit in länd­li­chen Räu­men zu gewin­nen.“ Die anste­hen­den Gesprä­che auf Kreis­ebe­ne unter Ein­schluß des Trä­gers und der Lan­des­re­gie­rung müs­sen nach Ansicht Heils das kla­re Ziel haben, eine sta­tio­nä­re Grund­ver­sor­gung im Kreis Ahr­wei­ler auf­recht zu erhal­ten. Dazu bedarf es fle­xi­bler Ansät­ze. Die star­re Fest­le­gung von Fahr­zei­ten zu ande­ren Geburts­hil­fe­sta­tio­nen aus­ser­halb des Krei­ses Ahr­wei­ler durch das Land hel­fe da nicht wei­ter. Nach­dem die Gynä­ko­lo­gie in Ade­nau bereits vor gerau­mer Zeit geschlos­sen wur­de, kön­nen im Kreis Ahr­wei­ler nun kei­ne Kin­der mehr im Kreiß­saal zur Welt gebracht werden.

Aktu­el­le Pres­­se-Äus­­se­run­­gen von Sabi­ne Anspach, Mari­en­haus Kli­ni­ken GmbH, wonach „unser Orden den Stand­ort Ade­nau vor 160 Jah­ren gegrün­det hat“, klin­gen inso­fern für die Par­la­men­ta­rie­rin ernüch­ternd. Mecht­hild Heil dazu: „Es ist unfass­bar scha­de, dass sich ein katho­li­scher Trä­ger nach 160 Jah­ren aus rein wirt­schaft­li­chen Grün­den aus der Geburts­hil­fe und dem Stand­ort Ade­nau zurück­zieht. Der Orden wur­de über all die Jahr­zehn­te von der Bevöl­ke­rung geschätzt und getra­gen. Das alles soll in Zukunft kein Wert mehr sein?“ Noch im Juni 2022 hieß es in einer Pres­se­mit­tei­lung des Trä­gers „Die Mari­en­haus-Grup­­pe freut sich, die Geburts­hil­fe und Gynä­ko­lo­gie in unse­rem Kran­ken­haus Maria Hilf in Bad Neu­en­ahr fort­set­zen zu kön­nen. Damit leis­ten wir einen wich­ti­gen Bei­trag für die Zukunft des gesam­ten Ahrtals.“ Nach Auf­fas­sung Heils ste­hen nun alle Betei­lig­ten in der Ver­ant­wor­tung, eine Lösung für die Stand­or­te Bad Neu­en­ahr-Ahr­­wei­­ler und Ade­nau zu finden.