22. März 2017

Landesregierung äußert sich zur Anfrage nach Auflösung kleiner Grundschulen

Auf die klei­ne Anfra­ge der Abge­ord­ne­ten aus dem Kreis Ahr­wei­ler Gui­do Ernst und Horst Gies hat die Minis­te­rin Dr. Ste­fa­nie Hubig nun geant­wor­tet. Hier­bei erläu­tert sie noch ein­mal, dass Grund­schu­len nach dem Schul­ge­setz pro Jahr­gangs­stu­fe eine Klas­se haben sol­len. Dies habe man schon mit der Sen­kung der Klas­sen­mess­zah­len von 30 auf 24 Schü­ler pro Klas­se erleich­tert. Auch der Rech­nungs­hof habe ange­mahnt, dass man die Stand­or­te von klei­ne­ren als ein­zü­gi­gen Grund­schu­len über­prü­fen sol­le. Es blei­be aber bei dem schul­ge­setz­li­chen Aus­nah­me­tat­be­stand der Geneh­mi­gung in beson­de­ren Fällen.

Die Bil­dungs­mi­nis­te­rin weist auch dar­auf hin, dass grö­ße­re Grund­schu­len mehr Mög­lich­kei­ten z.B. bei Ver­tre­tun­gen und bei Dif­­fe­­ren­­zie­rungs- und Zusatz­an­ge­bo­ten haben. Nun sol­le nach den dem­nächst ver­öf­fent­lich­ten Leit­li­ni­en über­prüft wer­den, wo und wie klei­ne­re als ein­zü­gi­ge  Grund­schu­len erhal­ten wer­den kön­nen. In allen Fäl­len, auch dem der Grund­schu­le Wer­sho­fen, die im Schul­jahr 2016/17 nur zwei Klas­sen bil­den konn­te, müs­se der Schul­trä­ger ein Kon­zept zum Erhalt lie­fern, in das natür­lich beson­ders die zukünf­ti­ge Schü­ler­zah­len­ent­wick­lung ein­flie­ßen soll.

Für die bei­den CDU-Abge­­or­d­­ne­­ten ergibt sich dar­aus, dass, wenn­sich die pro­gnos­ti­zier­ten Zah­len von Wer­sho­fen bewahr­hei­ten, der Fort­be­stand der Grund­schu­le gesi­chert wer­den kann. Bei der Erar­bei­tung des Kon­zepts wird, so Minis­te­rin Hubig, der Schul­trä­ger von der Schul­be­hör­de unter­stützt. Zur Fra­ge der Abge­ord­ne­ten Ernst und Gies, ob auch dis­lo­zier­te Stand­or­te mög­lich sei­en, ant­wor­tet die Minis­te­rin, dass dies bei Aus­nah­men von der schul­ge­setz­li­chen Min­dest­grö­ße eine Opti­on sein kann, um ein wohn­ort­na­hes Grund­schul­an­ge­bot im Land zu sichern. Bil­dungs­aus­schuss­vor­sit­zen­der Gui­do Ernst meint hier­zu: „Dies könn­te ich mir durch­aus als Mög­lich­keit für den Stand­ort Reif­fer­scheid vorstellen.“

Die Abge­ord­ne­ten hat­ten auch gefragt, ob nicht, ähn­lich wie bei den Leit­li­ni­en für die Real­schu­len plus, ein Kri­te­ri­um wie die zen­tral­ört­li­che Bedeu­tung ein­flie­ßen kön­ne. Hier­zu erklärt Minis­te­rin Dr. Hubig, dass Grund­schul­stand­or­te mit klei­ne­ren als ein­zü­gi­gen Grund­schu­len in der Regel kei­ne zen­tral­ört­li­che Bedeu­tung haben. Sie weist aber auch dar­auf hin, dass unter den sons­ti­gen Grün­den für den Erhalt einer Grund­schu­le die „beson­de­re Bedeu­tung für die Sitz­ge­mein­de“ zählt. MdL Horst Gies sieht auch in die­ser Fest­stel­lung eine Mög­lich­keit für die Schu­len in Berg und Reif­fer­scheid, wobei in Berg schon die Erreich­bar­keit der nächs­ten Grund­schu­le mit öffent­li­chen Ver­kehrs­mit­teln ein ent­schei­den­des Kri­te­ri­um sei.

Nicht beant­wor­tet wur­de nach Ansicht der bei­den Abge­ord­ne­ten Gies und Ernst die Fra­ge nach der Stär­kung bzw. Schwä­chung des länd­li­chen Raums und der Ein­bin­dung des Innen­mi­nis­te­ri­ums und des Demo­gra­fie­ka­bi­netts in den Ent­schei­dungs­pro­zess. Dies bedau­er­ten die Abge­ord­ne­ten unse­res Krei­ses, da es doch um die Stär­kung des länd­li­chen Raums gehen müsse