7. Sep­tem­ber 2015

Zu viele befristete Vertretungsverträge an den Schulen im Landkreis — 22 Lehrkräfte bereits seit zwei Jahren in einem befristeten Beschäftigungsverhältnis

Zu Beginn der Som­mer­fe­ri­en berich­te­ten die Zei­tun­gen, dass Tau­sen­de von Leh­rern in der Bun­des­re­pu­blik nur befris­te­te Ver­tre­tungs­ver­trä­ge erhal­ten. Eine Pra­xis, die auch in Rhein­­land-Pfalz seit Jah­ren üblich ist und die MdL Gui­do Ernst, als Vor­sit­zen­der des Bil­dungs­aus­schus­ses im Land­tag, und die bil­dungs­po­li­ti­sche Pres­se­spre­che­rin der CDU Bet­ti­na Dickes zum Anlass nah­men nach der Zahl die­ser Ver­trä­ge in Rhein­­land-Pfalz zu fragen.

Gui­do Ernst betont in die­sem Zusam­men­hang, dass er die Not­wen­dig­keit von Ver­tre­tungs­ver­trä­gen für kurz­fris­tig auf­tre­ten­den Unter­richts­be­darf im län­ge­ren Krank­heits­fall etc. ein­sieht, dass ihm aber die Zah­len zu hoch erschei­nen. Das Bil­dungs­mi­nis­te­ri­um hat­te den Abge­ord­ne­ten näm­lich geant­wor­tet, dass Ver­tre­tungs­ver­trä­ge im Umfang von 1.498 Leh­rer­stel­len in Voll­zeit bestan­den. Die­se waren bis zum Ende des Schul­jah­res befris­tet. Dar­über hin­aus gab es 752 Ver­tre­tungs­ver­trä­ge, die über die Som­mer­fe­ri­en hin­aus liefen.

Die bei­den CDU Abge­ord­ne­ten aus dem Ahr­kreis Gui­do Ernst und Horst Gies woll­ten es dann aber genau­er wis­sen und frag­ten nach den Zah­len für den Kreis Ahr­wei­ler. Dabei ergab die Ant­wort des Minis­te­ri­ums, dass zum Stich­tag 21. Juli immer­hin 56 Ver­tre­tungs­kräf­te an den Schu­len im Ahr­kreis tätig waren, deren Ver­trä­ge zum Beginn der Som­mer­fe­ri­en aus­lie­fen. Die­se Per­so­nen ersetz­ten ca. 40 Voll­zeit­leh­re­rin­nen und-leh­­rer. Nur bei 8 Lehr­per­so­nen ging der Ver­tre­tungs­ver­trag über die Som­mer­fe­ri­en hin­aus. Das erscheint den Abge­ord­ne­ten als Miss­ver­hält­nis, wenn man die Zah­len für das gan­ze Land in Bezug setzt, wo das Ver­hält­nis der aus­lau­fen­den zu den fort­ge­führ­ten Ver­trä­gen etwa bei zwei Drit­tel zu einem Drit­tel liegt.

Zusätz­lich gibt das Minis­te­ri­um an, dass 22 Lehr­kräf­te bereits seit zwei Jah­ren in einem befris­te­ten Beschäf­ti­gungs­ver­hält­nis ste­hen, 5 Lehr­kräf­te schon seit drei Jah­ren. Zumin­dest in die­sen Fäl­len müss­te nach Mei­nung von Gui­do Ernst und Horst Gies geprüft wer­den, ob hier nicht die Ein­stel­lung von Leh­re­rin­nen und Leh­rern not­wen­dig wäre.

Gui­do Ernst weist auch dar­auf hin, dass gera­de die jetzt auf die Schu­len zukom­men­den Flücht­lings­kin­der beson­de­re Maß­nah­men im päd­ago­gi­schen Bereich erfor­dern. Das hei­ße dann auch eine per­so­nel­le Ver­stär­kung. In die­sem Zusam­men­hang erklä­ren die bei­den Abge­ord­ne­ten, dass ihnen bekannt ist, dass der von der Lan­des­re­gie­rung immer wie­der ange­spro­che­ne Ver­tre­tungs­pool, der für kurz­fris­ti­gen Ver­tre­tungs­be­darf geschaf­fen wur­de, nicht hel­fen kann, da die Leh­re­rin­nen und Leh­rer aus die­sem Pool meist län­ger­fris­tig an eine Schu­le gebun­den und fest ein­ge­plant sind.