25. Okto­ber 2011

CDU-Kreisvorsitzende richten Appell an Bundeskanzlerin Merkel — Guido Ernst MdL fordert Einhaltung des Bonn/Berlin-Gesetzes

Die stets zuge­si­cher­te Ein­hal­tung des Bon­n/­­Ber­­lin-Gese­t­­zes muss ein­ge­hal­ten und darf nicht in Fra­ge gestellt wer­den, denn geht dabei für die Betrof­fe­nen um deren Arbeits­plät­ze, um die wirt­schaft­li­che Ent­wick­lung der gesam­ten Regi­on und ins­be­son­de­re und nicht zuletzt auch um das Ver­trau­en der Men­schen in die Poli­tik’, bekräf­tigt der hei­mi­sche CDU-Lan­d­­tags­­a­b­­ge­or­d­­ne­­te Gui­do Ernst. Der hat sich in sei­ner Eigen­schaft als Vor­sit­zen­der des CDU-Kreis­­ver­­­ban­­des Ahr­wei­ler, gemein­sam mit acht wei­te­ren CDU-Kreis­­vor­­­si­t­­zen­­den aus der Regi­on, mit einem ent­spre­chen­den Schrei­ben an Bun­des­kanz­le­rin Dr. Ange­la Mer­kel gewandt.

Im Bon­n/­­Ber­­lin-Gesetz, dem Gesetz zur Umset­zung des Beschlus­ses des Deut­schen Bun­des­ta­ges vom 20. Juni 1991 zur Voll­endung der Ein­heit Deutsch­lands, regel­te der Deut­sche Bun­des­tag unter ande­rem den Umzug von Par­la­ment und Tei­len der Regie­rung von Bonn nach Ber­lin sowie den Umzug von Bun­des­be­hör­den und ande­rer Bun­des­ein­rich­tun­gen in die Bun­des­stadt Bonn. Kon­kret gibt das Gesetz der Stadt Bonn Zusa­gen über den Erhalt des Poli­tik­stand­or­tes Bonn, für den ‘der größ­te Teil der Arbeits­plät­ze der Bun­des­mi­nis­te­ri­en (…) erhal­ten bleibt.’

Äuße­run­gen des Bun­des­ver­tei­di­gungs­mi­nis­ters Tho­mas de Mai­zie­re hat­ten in jüngs­ter Ver­gan­gen­heit Besorg­nis und Irri­ta­tio­nen her­vor­ge­ru­fen. Sei­ne Aus­sa­gen, dass man nicht am Buch­sta­ben des Geset­zes hän­gen sol­le, war in wei­ten Krei­sen schon als Abkehr vom Bon­n/­­Ber­­lin-Gesetz inter­pre­tiert wor­den. Im Brief an die Kanz­le­rin heißt es bezüg­lich des Ver­trau­ens der Men­schen in die Poli­tik: ‘Die­ses Ver­trau­en wird seit Wochen durch immer neue Mel­dun­gen über Umzugs­pla­nun­gen des Bun­des­ver­tei­di­gungs­mi­nis­te­ri­ums strapaziert.’

Auch wenn der Bun­des­ver­tei­di­gungs­mi­nis­ter die­se Mel­dun­gen bis­her nicht bestä­tigt habe, so tra­ge er in erheb­li­chem Maße zu der zuneh­men­den Ver­un­si­che­rung bei, ‘indem er durch sei­ne Äuße­run­gen den Ein­druck erweckt, er sei bereit, sich fak­tisch über das Gesetz hin­weg­zu­set­zen. Zudem hat er für mas­si­ve Kri­tik gesorgt, als er die Bevöl­ke­rung unse­rer Regi­on vor weni­gen Wochen in einem Inter­view aus­drück­lich davor gewarnt hat, sich auf die gel­ten­de Geset­zes­grund­la­ge zu berufen.’

Es ste­he außer Fra­ge, dass die Bun­des­wehr­re­form nicht ohne Aus­wir­kun­gen auf die Stand­or­te blei­ben kön­ne. ‘Dies’, so Ernst und die ande­ren CDU-Kreis­­vor­­­si­t­­zen­­den, ‘gilt selbst­ver­ständ­lich auch für unse­re Regi­on ein­schließ­lich der Hardt­hö­he. Wir haben mehr­fach betont, dass wir für ent­spre­chen­de Gesprä­che ger­ne zur Ver­fü­gung ste­hen und bereit sind, die Umset­zung der Reform in unse­rer Regi­on zu unterstützen.’

Nicht akzep­ta­bel sei jedoch, wenn sich die Befürch­tun­gen bestä­ti­gen wür­den, dass der Bun­des­ver­tei­di­gungs­mi­nis­ter die Bun­des­wehr­re­form zum Anlass neh­men könn­te, die gesetz­lich ver­an­ker­te Auf­ga­ben­tei­lung zwi­schen Bonn und Ber­lin in Fra­ge zu stel­len. ‘Wir erwar­ten, dass die Bun­des­wehr­re­form selbst­ver­ständ­lich auf der Grund­la­ge der gel­ten­den Geset­ze umge­setzt wird. Dazu gehört auch das Bon­n/­­Ber­­lin-Gesetz’, erklä­ren die Vor­sit­zen­den der CDU-Kreis­­ver­­­bän­­de Ahr­wei­ler, Neu­wied, Bonn, Rhein-Sieg, Rhein-Erft, Rhein-Berg, Ober­berg, Köln und Leverkusen.

Zudem beto­nen die Kreis­vor­sit­zen­den in ihrem an Kanz­le­rin Mer­kel gerich­te­ten Brief, die Men­schen müss­ten sich dar­auf ver­las­sen kön­nen, dass die Bun­des­re­gie­rung nach Recht und Gesetz han­delt. Wenn die Zwei­fel, die dar­an in den letz­ten Wochen auf­ge­kom­men sei­en, nicht zügig und voll­stän­dig aus­ge­räumt wür­den, wäre dies nicht nur in der Sache völ­lig inakzeptabel.