Wilhelm Josef Sebastian überzeugt sich selbst von der Annäherung zwischen Taiwan und China — Intensiver Meinungsaustausch
Eine Woche lang besuchte eine Delegation des Parlamentarischen Freundeskreises Berlin-Taipei unter der Leitung des CDU-Bundestagsabgeordneten Wilhelm Josef Sebastian Taiwan. Im Mittelpunkt der Reise standen Gespräche über die Beziehungen Taiwans zur Volksrepublik China, über Taiwans Eigenständigkeit und internationalen Handlungsspielraum und über Umwelt- und Energiepolitik.
Der Besuch der deutschen Abgeordneten wurde von taiwanischer Seite als sehr hochrangig wahrgenommen. Sebastian und seine Kollegen führten Gespräche mit dem Staatspräsidenten Ma, dem Parlamentspräsidenten, dem Außenminister und der Ministerin für die Angelegenheiten Festlandchinas, sowie dem Generalsekretär der Regierungspartei Kuomintang und zahlreichen taiwanischen Abgeordneten. Es fand ein intensiver Meinungsaustausch statt, u.a. über die aktuellen politischen Entwicklungen in Taiwan seit den Wahlen im Frühjahr 2008.
Die vorher regierende Demokratische Fortschrittspartei (DPP) wurde im Frühjahr komplett von der konservativeren jetzt regierenden Kuomintang abgelöst. Seitdem haben sich die Beziehungen zu der Volksrepublik merklich entspannt. Die ‘Politik der kleinen Schritte’ des Kuomintang-Staatspräsidenten Ma zeigt Erfolg. Taiwan konzentriert sich darin auf den Status quo, was bedeutet, dass es keine Vereinigung mit der Volksrepublik geben wird, aber auch keine Unabhängigkeit Taiwans. Allen Skeptikern zum Trotz, die schon befürchtet hatten, dass die Kuomintang zu große Zugeständnisse an die Volksrepublik China machen würde, betont Ma immer wieder, dass Festlandchina gegenüber Taiwan keine Gewalt anwenden darf und dass die Eigenständigkeiten und bisherigen Errungenschaften der jungen Demokratie Taiwan unantastbar sein müssen.
Die deutsche Delegation unter der Leitung Sebastians begrüßte ausdrücklich diese Entwicklung seit den Wahlen. Diese stellt eine wichtige Grundlage für die Entspannung in der gesamten Taiwanstraße dar.