26. Juni 2007

Entwurf zum Landesentwicklungsprogramm zeugt von völlig überzogener Regulierung — CDU-Fraktion im Kreistag Ahrweiler bringt Resolutionsentwurf ein

Die CDU-Kreis­­tags­­frak­­ti­on bringt zur Kreis­tags­sit­zung am kom­men­den Frei­tag einen Reso­lu­ti­ons­ent­wurf zum Lan­des­ent­wick­lungs­pro­gramm (LEP IV) ein. Wie der Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de der Christ­de­mo­kra­ten, Karl-Heinz Sund­hei­mer, betont, will man damit auch auf Kreis­ebe­ne den drin­gend not­wen­di­gen Pro­test gegen die völ­lig über­zo­ge­nen Rege­lungs­dich­te des LEP-IV-Ent­­wur­­fes for­mu­lie­ren. ‘Wäh­rend in der Ein­lei­tung zum LEP IV zu Recht auf die Gleich­wer­tig­keit der Lebens­ver­hält­nis­se und den Abbau büro­kra­ti­scher Hin­der­nis­se hin­ge­wie­sen wird, ste­hen die nach­fol­gend for­mu­lier­ten ver­bind­li­chen Rege­lun­gen der Zie­le und Grund­sät­ze durch ihren Detail­lie­rungs­grad und ihre Inten­si­tät im kras­sen Gegen­satz dazu.’

Die Viel­falt der Kom­mu­nen und deren pla­ne­ri­sche Ent­schei­dun­gen in beson­de­rer Kennt­nis der ört­li­chen Situa­ti­on sei­en seit 60 Jah­ren Garant einer sta­bi­len Ent­wick­lung, so der Reso­lu­ti­ons­text. Das Lan­des­ent­wick­lungs­pro­gramm IV mit sei­nen 265 Zie­len und Grund­sät­zen schrän­ke hin­ge­gen die kom­mu­na­le Pla­nungs­ho­heit in einem bis­her nicht gekann­ten Aus­maß ein. Das LEP IV sei von einem tief­grei­fen­den Miss­trau­en gegen­über kom­mu­na­ler Pla­nung geprägt. Nur in einem part­ner­schaft­li­chen Mit­ein­an­der von staat­li­chem Ori­en­tie­rungs­rah­men und ört­li­cher, auf ehren­amt­li­cher Tätig­keit basie­ren­der Pla­nung kann die Zukunfts­fä­hig­keit der Gemein­den und damit auch des Lan­des gesi­chert werden.
Die CDU im Kreis­tag weist auch dar­auf hin, dass die unter­schied­li­chen For­mu­lie­run­gen zu den Ver­dich­tungs­räu­men und den länd­li­chen Räu­men in den Zie­len und Grund­sät­zen des LEP IV-Ent­­wurfs sich in der Kon­se­quenz vom über­ge­ord­ne­ten Leit­bild der Gleich­wer­tig­keit der Lebens­ver­hält­nis­se in allen Teil­räu­men ver­ab­schie­den. Die Anfor­de­run­gen, die der demo­gra­phi­sche Wan­del an die künf­ti­ge Ent­wick­lung stel­len wird, ver­ken­ne man nicht. Dies dür­fe aber nicht dazu füh­ren, dass die länd­li­chen Räu­me in wei­ten Berei­chen durch das Lan­des­ent­wick­lungs­pro­gramm zum Aus­blu­ten und letzt­lich zu einer Pas­siv­sa­nie­rung ver­pflich­tet wer­den. Zur Siche­rung der ver­fas­sungs­recht­lich garan­tier­ten und in der Pra­xis bewähr­ten kom­mu­na­len Pla­nungs­ho­heit sei die Rege­lungs­dich­te erheb­lich zu redu­zie­ren. Statt detail­lier­ter Zie­le soll das Lan­des­ent­wick­lungs­pro­gramm Leit­li­ni­en einer Ent­wick­lung vor­ge­ben. Hier­bei sei­en Ent­wick­lungs­per­spek­ti­ven auf­zu­zei­gen, statt ein eng­ma­schi­ges Netz von Restrik­tio­nen zu formulieren.

Die Christ­de­mo­kra­ten hof­fen auf eine brei­te über­par­tei­li­che Zustim­mung zur Reso­lu­ti­on, so wie dies in ande­ren Kreis­ta­gen, Stadt- und Gemein­de­rä­ten mög­lich war.