Antwort zum Leserbrief ‘Späte Erkenntnis’von Dirk Banze und Lorenz Denn — Blick-Aktuell vom 29.11.2006
Die Kritik der SPD-Kreistagsfraktion an der Initiative von CDU und Landrat, die Kindergartengebühren nicht zu erhöhen, bedarf einiger Richtig- und Klarstellungen:
Die Initiative von CDU-Kreistagsfraktion und Landrat, die Kindergartengebühren nicht zu erhöhen, bezieht sich nicht nur auf das Jahr 2007. Auch in den Jahren 2008, 2009 und 2010 sollen nach dem Willen von CDU und CDU-Landrat die Kindergartengebühren nicht mehr erhöht werden. Anlass hier ist das neue Kindertagesstättengesetz des Landes, das erst seit September dieses Jahres im Entwurf vorliegt und für den Kreis ganz neue Rahmenbedingungen setzt. Das Gesetz sieht stufenweise bis zum Jahre 2010 die Beitragsfreiheit der Jahrgänge in den Kindergärten – beginnend dieses Jahres mit den Fünfjährigen – vor. Steigende monatliche Elternbeiträge würden dazu führen, dass in der Übergangszeit bis 2010 immer weniger Eltern immer höhere Beiträge zahlen müssten. Diese empfindet die CDU als ungerecht und nicht vereinbar mit unserem ehrgeizigen Ziel, in den kommenden Jahren einer der familienfreundlichsten Kreise in Rheinland-Pfalz zu werden.
Wenn die SPD nunmehr ankündigt, sie wolle die im vergangenen Jahr — als das neue Landesgesetz noch gar nicht bekannt war — beschlossenen Erhöhungen der Kindergartengebühren für 2007 und 2008 aussetzen, so ist das schon etwas peinlich. Genau diesen Aussetzungsbeschluss hat der Landrat im Haushaltsentwurf, der bereits am 20. November im Kreis- und Umweltausschuss beraten und zuvor sogar der SPD-Kreistagsfraktion seitens der Verwaltung vorgestellt wurde, zur Entscheidung vorgelegt. Man mag der SPD zurufen: herzlich willkommen in der Gegenwart!
Die Kritik der SPD, dass die CDU vor den Haushaltsberatungen ihre Initiative zur Nichterhöhung der Kindergartengebühren in der Öffentlichkeit vorgestellt haben, geht an der Sache vorbei. Selbstverständlich ist es in einer lebendigen Demokratie das gute Recht einer politischen Partei und Fraktion, ihre politischen Vorstellungen in der Öffentlichkeit zur Diskussion zu stellen. Übrigens hat die SPD dies in den vergangenen Jahren vor Haushaltsberatungen ebenfalls gerne für sich in Anspruch genommen. Noch sind wir in unserer Demokratie nicht so weit, dass die SPD die Öffentlichkeitsarbeit anderer Parteien diktiert! — Der Vorwurf einer ‘Erosion politischer Kultur’ muss daher scharf zurückgewiesen werden.
Michael Schneider, Grafschaft
Geschäftsführer der CDU-Kreistagsfraktion