1. Dezem­ber 2005

Eltern sollen mit 1,2 Millionen Euro über drei Jahre entlastet werden — CDU will drastischen Anstieg der Kindergartengebühren abfedern — Kreisumlage soll nicht erhöht werden

Die Kin­der­gar­ten­ge­büh­ren im Kreis Ahr­wei­ler sol­len im kom­men­den Jahr nur um 9,5 Pro­zent stei­gen, so teil­te jetzt die CDU-Frak­­ti­on im Kreis­tag Ahr­wei­ler mit. Die­se Marsch­rich­tung ist das Ergeb­nis der Haus­halts­klau­sur­ta­gung von CDU-Kreis­­tags­­frak­­ti­on mit Land­rat Dr. Jür­gen Pföh­ler. Rech­ne­risch nötig gewe­sen wäre eine Anhe­bung um sage und schrei­be 36 Pro­zent, um den Kos­ten­an­teil der Eltern an der gesetz­lich mar­kier­ten Gren­ze fest­zu­le­gen. Der Lan­des­ge­setz­ge­ber in Mainz schreibt vor, dass die Eltern über ihre Bei­trä­ge bis zu 17,5 Pro­zent zur Finan­zie­rung des Erzie­hungs­per­so­nals in den Tages­stät­ten bei­tra­gen. Die wei­te­ren Kos­ten­trä­ger sind — je nach dem, ob eine Kin­der­ta­ges­stät­te in kom­mu­na­ler, kirch­li­cher oder sons­ti­ger Trä­ger­schaft ste­he — der Kreis, das Land sowie Kom­mu­nen oder freie Träger.

‘Wir for­dern, dass die Las­ten fair auf meh­re­re Schul­tern ver­teilt wer­den’, kün­dig­te der christ­de­mo­kra­ti­sche Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de Karl-Heinz Sund­hei­mer an. Für die Gegen­fi­nan­zie­rung müs­se der Kreis Ahr­wei­ler in den kom­men­den drei Jah­ren 1,2 Mil­lio­nen Euro in die Hand neh­men, zusätz­lich zu den 18,6 Mil­lio­nen Euro, die der Kreis von 2006 bis 2008 ohne­hin für die Kin­der­ta­ges­stät­ten auf­bringt. Dies soll nach CDU-Ansicht durch Ein­spa­run­gen im Haus­halt sowie den Ein­satz von RWE-Akti­en­­ge­­win­­nen gewähr­leis­tet wer­den. Karl-Heinz Sund­hei­mer unter­streicht in die­sem Zusam­men­hang, dass die CDU-Mehr­heits­­frak­­ti­on im Kreis­tag beschlos­sen hat, die Kreis­um­la­ge nicht zu erhö­hen, um die Städ­te und Gemein­den im Kreis nicht noch zusätz­lich zu belasten.

Der demo­gra­fi­sche Wan­del — bis zum Kin­der­gar­ten­jahr 2008/2009 sinkt die Zahl der Kin­der­gar­ten­kin­der gegen­über 2004 sage und schrei­be kreis­weit um mehr als 1.300 oder 30 Pro­zent — führt zu einem gro­ßen Über­gangs­pro­blem. ‘Dies allein den Eltern der Kin­der­gar­ten­kin­der auf­zu­bür­den, hal­ten wir sozi­al- und fami­li­en­po­li­tisch für unzu­mut­bar’, beton­te der Spre­cher des CDU-Arbeits­­k­rei­­ses ‘Sozia­les’, Micha­el Schnei­der. Weil für einen Über­gangs­zeit­raum von eini­gen Jah­ren die Kos­ten auf immer weni­ger Eltern umge­legt wer­den müss­ten, wäre die exor­bi­tan­te Erhö­hung die­ser Bei­trä­ge um 36 Pro­zent ab Janu­ar 2006 eigent­lich gebo­ten. ‘Das wäre ein her­ber Rück­schlag für unser Ziel, die kin­­der- und fami­li­en­freund­li­che Infra­struk­tur im Kreis Ahr­wei­ler wei­ter aus­zu­bau­en’, ergänzt auch der CDU-Kreis­­vor­­­si­t­­zen­­de Gui­do Ernst MdL weil: ‘Wer Kin­der hat, darf dafür nicht noch zusätz­lich belas­tet wer­den.’ Die CDU will aus die­sem Grund die Erhö­hung der Eltern­bei­trä­ge in den kom­men­den drei Jah­ren jeweils auf maxi­mal 9,5 Pro­zent beschränken.

Die CDU wol­le den AW-Kreis wei­ter­hin beson­ders kin­­der- und fami­li­en­freund­lich gestal­ten. Karl-Heinz Sund­hei­mer und Gui­do Ernst ver­wei­sen auf das von der CDU stets for­cier­te ‘Top-Ange­­bot der Kin­der­ta­ges­stät­ten im Kreis Ahr­wei­ler’. Kon­kret nann­ten sie das Platz­an­ge­bot (seit Jah­ren mehr Kita-Plä­t­­ze als Kin­der), den ‘enor­men Anstieg’ bei den Ganz­tags­plät­zen, mehr alters­ge­misch­te Grup­pen für Kin­der unter drei und — zur Nach­mit­tags­be­treu­ung — über sechs Jah­ren, das Modell­pro­jekt zur frü­he För­de­rung sowie die jetzt ange­setz­te Bedarfs­pla­nung mit Prof. Dr. Ste­fan Sell von der Fach­hoch­schu­le Remagen.