30. August 2005

Müller wirbt für ‘Gesamtkonzept’ — Saarländischer Ministerpräsident zu Gast im Ahrkreis — Firmenbesichtigung bei MK Technology stand auf dem Programm

Der saar­län­di­sche Minis­ter­prä­si­dent Peter Mül­ler war ges­tern zu Gast im Ahr­kreis. Auf Ein­la­dung des MdB Wil­helm Josef Sebas­ti­an kam er zur Wahl­­­kampf-Stip­p­­vi­­si­­te und besich­tig­te die Fir­ma MK Tech­no­lo­gy GmbH in Grafschaft.

Mit der Fir­ma MK Tech­no­lo­gy GmbH hat­te sich der Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te Wil­helm Josef Sebas­ti­an eine fei­ne Adres­se aus­ge­sucht. Doch der Erfin­der des Vaku­um­­gieß-Sys­­tems Micha­el Kügel­gen konn­te den saar­län­di­schen Minis­ter­prä­si­den­ten Peter Mül­ler nicht emp­fan­gen. Er weil­te in Schanghai.

Sil­via Beut­gen hat­te den CDU-Freun­­den der Regi­on schnell ein paar Infor­ma­tio­nen über das 1999 gegrün­de­te Erfolgs­un­ter­neh­men mit auf den Weg gege­ben, bevor sie Wil­helm Josef Sebas­ti­an und Peter Mül­ler das Feld über­ließ. Mül­ler lob­te das Unter­neh­men. Es doku­men­tie­re Eigen­schaf­ten, die Deutsch­land brau­che, sei mit­tel­stän­disch, welt­of­fen und hoch innovativ.

Deutsch­land ste­he zwar im Bereich Ent­wick­lung und For­schung noch recht gut da. Bedau­erns­wert sei, dass vie­le gute neue Ideen wirt­schaft­lich erfolg­reich erst im Aus­land umge­setzt wür­den. Deutsch­land lei­de unter einer viel­schich­ti­gen Mise­re, der man nur mit einem Gesamt­kon­zept begeg­nen könne.

So warb Mül­ler für ein rechts­for­men­neu­tra­les Steu­er­sys­tem. Es müs­se Schluss sein mit der Bevor­tei­lung der Groß­un­ter­neh­mer zu Las­ten des Mit­tel­stan­des und der all­ge­mei­nen Steue­run­ge­rech­tig­keit. Er prä­sen­tier­te das Kirch­hof­sche Modell und wies dar­auf hin, dass das im Wahl­pro­gramm beschlos­se­ne Steu­er­prgramm bis 2009 mit und nicht gegen Kirch­hof umge­setzt werde.

Wei­te­res Stand­bein der CDU-Poli­­tik sei die Ent­kopp­lung der Sozi­al­sys­te­me vom Arbeits­lohn. Deutsch­land sei Spit­ze im Bereich der Löh­ne und des­halb nicht wett­be­werbs­fä­hig. Zur Finan­zie­rung der Sen­kung der Arbeits­lo­sen­ver­si­che­rung um zwei Pro­zent wer­de die CDU in der Arbeits­agen­tur ‘die Din­ge ein­stel­len, die nicht zu Beschäf­ti­gung füh­ren.’ So sei der Job-Flo­a­­ter ein Flop, das Sys­tem der Ver­mitt­lungs­gut­schei­ne funk­tio­nie­re nicht,und auch ein Euro-Jobs wie Ich AG gehör­ten auf den Prüf­stand. Mül­ler beklag­te, dass die Dis­kus­si­on über die Erhö­hung der Mehr­wert­steu­er unehr­lich geführt wer­de. Auch Tei­le der SPD bestä­tig­ten hin­ter geschlos­se­nen Türen, dass man an die­ser Maß­nah­me nicht vor­bei kom­me. Schließ­lich for­der­te er ein neu­es Bekennt­nis zu Leis­tung und Eli­te und ver­sprach, nach der Wahl die Fra­ge zu prü­fen, ob Deutsch­land nicht zum Meis­ter­brief zurück­keh­ren müs­se. Stu­di­en­ge­büh­ren für das Erst­stu­di­um sei­en eine Fra­ge der sozia­len Gerech­tig­keit, erklär­te Mül­ler, bevor er mit der For­de­rung nach einer offen­si­ven For­schung Deutsch­lands in die Zukunfts­tech­no­lo­gie schloss. 

Rhein-Zei­­tung — Aus­ga­be Bad Neu­en­ahr-Ahr­­wei­­ler vom 30.08.2005