Paul Lindener wurde für 58 Jahre Arbeit für die Partei geehrt — 60 Jahre CDU wurden im Brohltal gebührend gefeiert
Vor 60 Jahren wurde die Christlich Demokratische Union Deutschlands gegründet. Dies nahmen jetzt der CDU-Gemeinverband Brohltal sowie der CDU-Kreisverband Ahrweiler zum Anlass für ein großes Sommerfest. Auf dem ‘Marienköpfchen’ bei Oberzissen versammelten sich Mitglieder, Funktions- und Mandatsträger der Partei in froher Runde zum Feiern.
‘Große Geburtstage feiert man gern im Familienkreis’, sagte Tino Hackenbruch, Vorsitzender des Gemeindeverbandes Brohltal. Die CDU habe allen Grund zu feiern. ‘Die Gründer haben vor 60 Jahren etwas Großes angefangen, das richtungweisend für Deutschland wurde.’ Bewusst feiere man ein Familienfest, weil die CDU zu Recht betone, dass die Familie die attraktivste Lebensform und weiter Zukunftsmodell für die Gesellschaft sei.
‘Die CDU hat wie keine andere Partei die Geschichte der Bundesrepublik geprägt. Sie hat alle wichtigen Weichenstellungen vorgenommen — von der Durchsetzung der Sozialen Marktwirtschaft und der Bindung der Bundesrepublik an die westlichen Demokratien über die europäische Einheit bis zur Wiedervereinigung’, sagte Landrat Jürgen Pföhler, wie Wilhelm-Josef Sebastian (MdB), Guido Ernst (MdL) und Bürgermeister Hermann Höfer unter den Geburtstagsgästen.
Paul Lindener wurde für seine in 58 Jahren geleistete Arbeit zum Ehrenvorsitzenden des Ortsverbandes Niederzissen ernannt. Pföhler hielt die Laudatio für Lindener. Das verdiente Parteimitglied, 1915 in Köln geboren und da aufgewachsen, vollendet nächsten Monat sein 90. Lebensjahr. Vor dem Zweiten Weltkrieg war er Beamtenanwärter beim Aufsichtsamt für Versicherungswesen, bevor es ihn nach 1945 als Standesbeamten nach Unkel und dann zur rheinland-pfälzischen Landesregierung verschlug, damals in Koblenz. Gerne erinnert sich Lindener daran, dass er, weil er eine Schreibmaschine besaß, an der Landesverfassung mitgearbeitet und sie im Wesentlichen ‘getippt’ hat.
1947 kam er als Amtsbürgermeister nach Niederzissen und war bis Anfang der Fünfziger Jahre in Personalunion auch Ortsbürgermeister seiner neuen Heimatgemeinde. Im Ruhestand nach der Verwaltungsreform 1970 übernahm er Ehrenämter und war auch Vorsitzender des Pfarrgemeinderates und des DRK-Ortsverbandes und half bis vor kurzem sogar noch bei Blutspendeterminen.
1950 initiierte er die Gründung eines CDU-Ortsverbandes in Niederzissen. Die nötige Mitgliederzahl kam nicht zustande, so dass ein Amtsverband mit den Gemeinden Oberzissen, Dedenbach, Königsfeld und Ramersbach ins Leben gerufen wurde. Mehrere Perioden war Paul Lindener dort Vorsitzender und maßgeblich an der Umstrukturierung bis zum heutigen Ortsverband Niederzissen beteiligt. Amtsnachfolger Richard Keuler hatte jetzt die Ernennung Lindeners zum Ehrenvorsitzenden angeregt.