8. Juni 2005

Umsetzung von Hartz IV ist weiter mit Problemen behaftet — CDU-Abgeordnete diskutieren mit Vertretern der Arbeitsagentur

Zu einem Infor­ma­ti­ons­ge­spräch tra­fen sich jetzt die CDU-Par­la­­men­­ta­ri­er Wil­helm Josef Sebas­ti­an MdB, Gui­do Ernst MdL und Wal­ter Wirz MdL mit Ver­tre­tern der Arbeits­agen­tur. In der Geschäfts­stel­le Ahr­wei­ler wur­den sie emp­fan­gen vom neu­en Vor­sit­zen­den der Geschäfts­füh­rung der Agen­tur für Arbeit May­en, Gün­ter Thull, sowie von Gerd Marx, Geschäfts­stel­len­lei­ter in Ahr­wei­ler. Mit dabei war auch Mari­an­ne Mor­gen­schweis, Team­lei­te­rin der Agen­tur für den Bereich der Umset­zung des SGB II unter dem Stich­wort ‘Hartz IV’. Im Mit­tel­punkt des Gesprä­ches stan­den dann auch die Pro­ble­me und Beson­der­hei­ten die­ser Arbeitsmarktreform.

Der Kreis Ahr­wei­ler ist der ein­zi­ge Kreis in Rhein­­land-Pfalz, der mit der Arbeits­agen­tur noch kei­ne Arbeits­ge­mein­schaft (ARGE) zur Umset­zung von Hartz IV gegrün­det hat. Gleich­wohl, so die Ver­tre­ter der Arbeits­agen­tur, funk­tio­nie­re die Zusam­men­ar­beit mit dem Kreis und den Kom­mu­nen gut. Die Kos­ten der Unter­kunft sind vom Land­kreis als zustän­di­ger Trä­ger zu über­neh­men. Kos­ten­trä­ger der übri­gen Leis­tun­gen und ver­ant­wort­lich für die Arbeits­markt­in­te­gra­ti­on ist die Agen­tur für Arbeit. Die Abwick­lung wird jedoch behin­dert durch die unter­schied­li­chen EDV-Ver­­­fah­­ren von Kom­mu­nen und Arbeits­agen­tu­ren, die den not­wen­di­gen Daten­aus­tausch zwi­schen BA und Kom­mu­nen erschwert.

Ver­ständ­nis brach­ten die CDU-Poli­­ti­ker auch dafür auf, dass die ört­li­che Agen­tur für Arbeit auf­grund Per­so­nal­man­gels seit Jah­res­be­ginn vor­nehm­lich mit der Leis­tungs­ge­wäh­rung befasst war und der Bereich För­de­rung und Ver­mitt­lung zurück­ste­hen muss­te. Pro­ble­me gebe es, so Gün­ter Thull, bei der not­wen­di­gen Anwer­bung und Qua­li­fi­zie­rung des Per­so­nals für die­se Auf­ga­ben, weil im Kreis Ahr­wei­ler die kom­pe­ten­ten Mit­ar­bei­ter der Sozi­al­äm­ter dafür nicht zur Ver­fü­gung ste­hen. Zur Jah­res­mit­te müs­sen die vor­ge­schrie­be­nen Betreu­ungs­schlüs­sel, d.h. die maxi­ma­le Zahl der Betreu­ten durch einen Bera­ter der Agen­tur, erreicht sein. Ein gro­ßes Pro­blem für alle Betei­lig­ten ist die tat­säch­lich höhe­re Zahl der zu betreu­en­den Fäl­le im Ver­gleich zu den Schät­zun­gen des Vor­jah­res. Allein im Kreis­haus­halt führt dies zur­zeit zu Mehr­be­las­tun­gen von über 1 Mil­li­on Euro

Einig war man sich im Gespräch, das als Ergeb­nis des bevor­ste­hen­den Regie­rungs­wech­sels in Ber­lin – mit dem die CDU-Abge­­or­d­­ne­­ten fest rech­nen — mit wei­te­ren Ände­run­gen bei der Umset­zung der Reform zu rech­nen sei. Allein des­we­gen ste­he augen­blick­lich die Bil­dung einer neu­en ARGE im Kreis Ahr­wei­ler wohl nicht zur Debat­te. Die Uni­on im Bund wol­le vom Grun­de, so Wil­helm Josef Sebas­ti­an, alle Auf­ga­ben, die im Zusam­men­hang mit der Gewäh­rung der frü­he­ren Sozi­al­hil­fe ste­hen, auf die Kom­mu­nen über­tra­gen, damit die Bun­des­agen­tur ihrer Kern­auf­ga­be, der För­de­rung und Ver­mitt­lung von Arbeits­lo­sen, wie­der gerecht wer­den könne.