5. Febru­ar 2018

Integration und Integrationskurse im Ahrkreis: Landtagsabgeordnete Ernst und Gies fragten nach

Zu Beginn des Monats Janu­ar berich­te­te das Bun­des­amt für Migra­ti­on und Flücht­lin­ge, dass die War­te­zeit auf Inte­gra­ti­ons­kur­se im ver­gan­ge­nen Jahr mehr als 3 Mona­te betra­gen habe. Damit sei das ange­streb­te Ziel einer sechs­wö­chi­gen War­te­zeit bei Wei­tem nicht erreicht wor­den. Dies ver­an­lass­te die bei­den Land­tags­ab­ge­ord­ne­ten aus dem Kreis Ahr­wei­ler Gui­do Ernst und Horst Gies (bei­de CDU) die Lan­des­re­gie­rung in einer klei­nen Anfra­ge nach der Situa­ti­on im Kreis Ahr­wei­ler zu fra­gen. Sie möch­ten wis­sen, wie vie­len aner­kann­ten Asyl­su­chen­den und Flücht­lin­gen die Teil­nah­me an einem Inte­gra­ti­ons­kurs ange­bo­ten wur­de. Gleich­zei­tig zeig­ten sie sich über­rascht von den Medi­en­mel­dun­gen zu Beginn des Monats, dass vie­le die Inte­gra­ti­ons­kur­se nicht besu­chen wür­den oder dass eine zuneh­men­de Zahl von Analpha­be­ten in den Kur­sen, trotz klei­ner Lern­grup­pen, nicht zu einem Abschluss kämen.

Gui­do Ernst: „ Job­cen­ter und Arbeits­agen­tu­ren haben nach Infor­ma­tio­nen z.B. des Maga­zins Focus besorgt dar­auf hin­ge­wie­sen, dass vier von fünf die­ser Flücht­lin­ge auch nach dem Kurs so wenig Deutsch spre­chen wür­den, dass sie kei­ne Mög­lich­keit für eine Aus­bil­dung oder einen Aus­hilfs­job hät­ten.“ Des­halb frag­ten die Abge­ord­ne­ten auch, wie vie­le Asyl­su­chen­de und Flücht­lin­ge die Mög­lich­keit der Kur­se ange­nom­men oder abge­lehnt hät­ten, wie vie­le die Inte­gra­ti­ons­kur­se abge­bro­chen und wie vie­le sie erfolg­reich abge­schlos­sen hät­ten. Auch eine Fra­ge nach der kon­ti­nu­ier­li­chen Teil­nah­me an den Kur­sen wur­de von Gies und Ernst gestellt.

Schließ­lich wol­len sie noch wis­sen, wie häu­fig Sank­tio­nen gegen­über aner­kann­ten Asyl­su­chen­den und Flücht­lin­gen im Kreis Ahr­wei­ler aus­ge­spro­chen wur­den, weil sie eine Teil­nah­me am Inte­gra­ti­ons­kurs ver­wei­gert, abge­bro­chen oder nur spo­ra­disch teil­ge­nom­men haben. Horst Gies sagt hier­zu:“ Inte­gra­ti­on ist ein Pro­zess des Zusam­men­wach­sens. Damit die­ser gelin­gen kann, braucht es zwei Aspek­te: För­dern und For­dern.“ Und sein Kol­le­ge Gui­do Ernst ergänzt: „Sprach- und Inte­gra­ti­ons­kur­se sind das not­wen­di­ge Hand­werks­zeug. Sie müs­sen auch kla­re Regeln zei­gen, die Ori­en­tie­rung bieten.“

Bei­de Abge­ord­ne­ten sind der Über­zeu­gung, dass Inte­gra­ti­on kein ein­sei­ti­ger Pro­zess bei der auf­neh­men­den Gesell­schaft ist, son­dern dass auch der Bei­trag der zu uns Kom­men­den ein­ge­for­dert wer­den muss.